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Berichte

Monatsbericht Juli
11.08.2011 - 21:51 Uhr
 

Ihr glaubt garnicht, wie unglaublich viel im Juli passiert ist. Allein schon der Fakt, dass ich für diesen Monat ganze 71 Fotos in meine Galerie hochgeladen habe, spricht für sich. Das ist mehr als für die letzten 3 Monate zusammen.

Hinzu kommt, dass die ganzen Ereignisse mein Gedächtnis völlig überfluten und ich mich zum Beispiel garnicht mehr daran erinnern kann, den Anfang des Monats in Accra verbracht zu haben. Aber wenn mein Stichpunktzettel das hier so sagt, muss es ja wohl so gewesen sein.

Mein 3-tägiger Aufenthalt in Accra war aber ohnehin nur einer medizinischen Untersuchung geschuldet. Da ich seltsame Punkte auf meinem Oberkörper hatte, habe ich mich auf die Suche nach einem Dermatologen gemacht, der sich am besten auch noch mit weißer Haut auskennt. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit hier in Westafrika, aber ich habe mit viel Glück tatsächlich jemanden gefunden, der mir eine Pilzinfektion diagnostizieren konnte. Wie eklig, hier holt man sich aber auch echt jede denkbare Krankheit. Naja, inzwischen ist alles wieder, wie es sein soll.

Das erste wirklich große Highlight war dann am Siebten des Monats: Mein 20. Geburtstag!

Da ich an dem Tag erst in der dritten Stunde unterrichten musste, konnte ich schön ausschlafen und wurde dann von Hans mit einem tollen Frühstück geweckt. Bis tief in die Nacht hatte er in der Küche gewerkelt, um mir zwei frische Marmor-Geburtstagskuchen zu backen. Dazu gab es Toast mit Marmelade, Schinken, Ei und Käse. Traumhaft.

Während den Tag über reichlich Glückwünsche aus Deutschland eintrudelten, verhielt es sich hier in Ghana genauso wie damals zu Hans' Geburtstag: Nicht einer der Ghanaer hat mir gratuliert. Selbst Leute, welche ich bewusst darauf angesprochen habe, dass ja mein Geburtstag sei oder sogar ein Stück Kuchen vorbeigebracht habe, sagten überhaupt nichts in Richtung eines Glückwunsches. Fragt mich bitte nicht, wieso das so ist.

Um meinen Geburtstag gebührend zu feiern, habe ich schon Wochen und Monate vorher große Vorbereitungen getroffen.

Ich hatte für Freitag, den 9.7. eine riesen Party angekündigt und dafür extra Einladungskarten an alle Bekannten in Kaleo und Umgebung verteilt, in Accra europäisches Essen und Getränke im Überfluss eingekauft und als Höhepunkt sogar ein Lamm, eine Ziege und zwei Hühner herangeschafft.

Die Tiere, welche Hans diesmal auf Martina, Leopold, Gustav und Henrietta taufte, kaufte ich um sicher zu gehen bereits einige Tage vor der Party und hielt sie die restliche Zeit bei uns im Hof. Dies war sehr lustig, denn Grommit (unsere Hauskatze) freundete sich recht schnell mit ihren Mitbewohnern an, während der Hahn des Nachbarn unsere Tiere nicht ganz so cool fand und eines Nachts in unseren Hof flatterte, um sein Revier zu verteidigen. Der Angriff des Hahns endete in einer riesigen Blöök-Määh-Kiekeriki-Miau Schlacht zwischen allen Tieren im Hof.

Als für mich dann der Moment kam, meine neuen Haustiere schlachten zu müssen, taten sie mir fast ein bisschen Leid. Aber ich hatte ja keine Wahl, immerhin erwartete ich für den Abend mehr als 25 hungrige Gäste.

Also ging es als erstes dem Lamm Martina an den Kragen, was für mich ziemlich aufregend war, weil ich bisher ja nur Geflügel geschlachtet hatte. Freundlicherweise kamen aber drei meiner Freunde aus Kaleo, um mir bestmöglich zu helfen. Dies führte dann aber auch zu einigen Missverständnissen, denn anstatt das Tier wie in Deutschland stunden- oder tagelang ausbluten zu lassen und ihm anschließend das Fell abzuziehen, dauert das Ausbluten in Ghana wenn es hochkommt zwei Minuten und das Fell wird einfach in einem großen Feuer abgefackelt.

Während Martina also in den Flammen ihr Fell ließ, musste auch Ziege Leopold dran glauben und anschließend durchliefen beide den gleichen Prozess des Ausnehmens.

Auch hier konnten mir die Ghanaer einige interessante Tipps und Informationen geben, während ich mutig mit dem Messer vordringend die ganzen Organe bewunderte. Eines davon hat mich ganz besonders begeistert, das Foto findet ihr in meiner Galerie.

Als dann die beiden Vierbeiner ausgenommen waren, musste ich noch die zwei Hühner schlachten, was ja aber inzwischen ein Kinderspiel für mich ist, bevor es ans Zuschneiden des Fleisches ging.

Hier traf ich wohl auf das größte Unverständnis bei den Ghanaern: Die Menschen hier kochen sämtliche Knochen der Tiere als Kalzium-Quelle zusammen mit dem Fleisch und essen diese dann mit – und nun kam ich daher und wollte zum Beispiel beim Lamm das Rückenfleisch für Lamm-Filets exakt von der Wirbelsäule abgetrennt haben. Oder das Fleisch der Ziege in dünne Filets geschnitten haben, um sie auf den Grill zu legen.

Als ich dann noch die entsetzte Frage „Und was passiert mit den Knochen und der Haut??“ mit „Brauchen wir nicht.“ beantwortete, fielen alle Anwesenden beinahe in Ohnmacht.

Aber das ließen sie sich nicht zweimal sagen und schnappten sich sämtliche Knochen, die Haut, die Köpfe, Füße und sämtliche Organe (Ghanaer lieben gekochten Darm über alles) und kochten sich daraus mit etwas Gemüse eine schöne Fleisch-Suppe.

Ich blieb dann doch lieber bei meinem „richtigen“ Fleisch, welches nun gleichzeitig auf dem Herd in der Küche und auf dem Grill im Hof zubereitet wurde, um die hungrigen Mäuler der langsam eintrudelnden Gäste zu stopfen. Dazu gab es dann noch von mir selbstgemachte, extrem leckere Kartoffel- und Nudelsalate und reichlich zu trinken (Hans hatte extra für die Party 15 Gallonen (57 Liter) Pito von Celes brauen lassen).

Neben vielen anderen Freiwilligen aus der Region kamen (ich hätte nicht damit gerechnet) auch sehr viele meiner ghanaischen Freunde zu der Party und so feierten wir trotz stundenlangem Regen ausgelassen bis tief in die Nacht. Ich finde, viel besser hätte ich meinen Geburtstag hier nicht celebrieren können und noch jetzt schwärmen viele meiner Gäste von dem Abend und meinen, dass dieser nicht mehr zu toppen sei. Ich glaube, ich habe ein kleines bisschen Kaleo-Stadtgeschichte geschrieben. :-D

Währenddessen ging in der Schule der Unterricht geregelt von statten und näherte sich langsam dem Jahres-Ende. Am 15. Juli war der letzte richtige Unterrichtstag, danach wurden die letzten zwei Wochen Examen geschrieben - doch dazu gleich mehr.

Vorher hatte Hans nämlich noch die Malaria erwischt und da das Anti-Mittel, welches er im Krankenhaus von Kaleo bekam, nicht anschlug, zog sich seine Krankheit über anderthalb Wochen.

Dadurch konnte er auch leider nicht an meinem Kurz-Trip nach Tamale teilnehmen, welchen ich vom 16. bis 18. Juli mit zweien der deutschen Mädls aus Nadowli machte.

Der Städtetrip fing schon spannend an: Aufgrund der unmenschlichen Bus-Abfahrtszeit von 4 Uhr morgens, musste ich um 2 Uhr von Kaleo nach Wa fahren (ich hasse es, nachts zu fahren, weil die Polizei nachts oft unangekündigt Seile oder Stangen über die Fahrbahn spannt). An der Busstation angekommen gab es keine Tickets mehr, weshalb ich in einer dunklen Ecke hinter dem Bus bei dubiosen Leuten mit rauchigen Stimmen noch 3 Tickets erstehen musste. „They make some small business“ hieß es, denn fast keiner der Fahrgäste konnte noch ein Ticket auf legalem Wege kaufen.

Naja, irgendwann ging es dann endlich los. Die Strecke kannte ich ja schon: Südlich nach Sawla und von dort an auf unbefestigten Straßen vorbei am Mole Nationalpark, Rast in Damongo und weiter nach Tamale. Normalerweise eine 5-stündige Fahrt. Doch was ist schon normal in Ghana.

Kurz nach der Rast in Damongo musste unser Bus halten, weil ein LKW auf der matschigen (Regenzeit!) Sandpiste weggerutscht und halb im Graben gelandet war. Der LKW blockierte zwei Drittel der Fahrbahn aber unser Busfahrer versuchte dennoch, an diesem vorbeizukommen. Was blieb ihm auch anderes übrig.

Was mir schon vorher völlig klar war, brachte die ghanaischen Fahrgäste in Todesangst, als es dann passierte: Unser Bus rutschte ebenfalls in den Graben. Schreiende Kinder, betende Omas und Leute die Fragen stellen, wie: „Hast du Angst, zu sterben?!“

Als dann alle den völlig festgefahrenen Bus verlassen und sich ein wenig beruhigt hatten, setzten sich die Frauen in den Schatten und die Männer zeigten, dass sie richtige Männer sind: So ein Bus ist doch nichts. Und da ich keinen Grund sah, mich nicht auch zu beteiligen, schob ich ebenfalls den Bus mit aller Kraft nach vorn, hinten, rechts und links (man konnte sich nicht einigen, wohin es am besten wäre).

Dass ich als weißer Mann nun da im Matsch stehe und einen Bus durch die Landschaft schiebe, sorgte bei allen Anwesenden für großes Gelächter.
Gemeinsam haben wir den Bus 100 Meter zurück in den Busch schieben müssen, ehe er wieder Haftung gefunden hat. Anschließend konnte er in einem neuen Versuch erfolgreich am LKW vorbeifahren. Alle beteten und freuten sich – für 2 Minuten. Denn dann kam der nächste Bus, welchem exakt das selbe Dilemma passierte. Inzwischen geübt krämpelten wir erneut die Ärmel hoch und schoben auch diesen Bus nach 15 Minuten sicher am LKW vorbei.

Als sich die schwitzende, matschige Bus-Schieb-Mann(!)schaft (inklusive mir) danach gegenseitig beglückwünschte, Wasser teilte und grade mir zu diesem Erfolg gratuliert wurde, hatte ich ein wenig Tränen in den Augen, denn das war wirklich einer der schönsten Momente in meiner Zeit hier in Ghana.

Während in Deutschland bei einer Buspanne die Fahrgäste genervt per Handy Termine regeln und beim Busunternehmen ihr Geld zurückverlangen würden, anstatt irgendwie zu helfen, war es hier in Ghana keine Frage, dass alle zusammen (egal ob schwarz oder weiß oder sonstwas) anpacken und dieses große Projekt gemeinsam (!) und mit Spass lösen. Selbst Leute in Anzügen haben völlig selbstlos in der Pampe den Bus geschoben. Auch wenn mein Gefühl in diesem Moment schwer in Worte zu fassen ist, finde ich, dass dieses Beispiel die Differenzen der Kulturen deutlich hervorbringt.

Mit über zweistündiger Verspätung kamen wir dann aber doch noch in Tamale an und bezogen sogleich unser Hotel, um uns ein wenig auszuruhen. Aus unserem Plan, am Abend in Tamale noch etwas trinken zu gehen, wurde leider nichts, denn wir wachten alle drei erst am nächsten Morgen auf. :-D

Den Tag Zwei nutzten wir dafür dann umso intensiver. In Tamale gibt es neben dem lokalen Käse Wagashi nämlich auch noch viele andere tolle Sachen: zum Beispiel unzählige Smock-Schneider.

Smocks, das sind traditionelle Kleidungsstücke, welche vorwiegend in Nordghana getragen werden. Smocks werden aus bunt-gewebten Stoffbahnen zusammengennäht und vom Träger einfach übergeworfen. Die Smocks wirken aus europäischem Auge immer viel zu groß und weit, sind dadurch aber auch extrem luftig und bequem.

Zudem hat der Smock eine gewisse Aussage: Wer ihn trägt, möchte zeigen, dass er etwas Besonderes ist, mit sich selbst im Reinen ist, etwas zu sagen hat, es einen besonderen Anlass gibt oder ähnliches. Smock-Träger sind demnach immer hoch angesehene Personen und der Smock verlangt wie eine Uniform einen gewissen Respekt gegenüber dem Träger.

Das Ganze gipfelt, wenn derjenige dann auch noch einen besonderen Hut dazu trägt. Dieser ist oft aus dem gleichen Stoff wie der Smock und hat einen Zipfel, welchen man in verschiedene Richtungen legen kann. Zeigt der Zipfel nach vorne, heißt das, dass der Träger keinen Ärger möchte . Zeigt der Zipfel nach rechts oder links, ist die Person entspannt, und wenn der Zipfel nach hinten Zeit, betont das das Alter/die Familie des Trägers.

Schließlich kann man den Zipfel auch noch senkrecht nach oben machen, was bedeutet, dass man der Chef ist und richtig was zu sagen hat. Dies sollte man nur als Chief tun, oder wenn man auf seinem eigenen Land unterwegs ist o.ä.

Die Smocks werden vorwiegend von Männern getragen, allerdings gibt es auch spezielle Anfertigungen für Frauen, so dass auch die zwei Mädls in einen Shopping-Rausch verfielen. Am Ende des Tages gingen wir alle mit einem sehr schönen Smock nach Hause.

Desweiteren waren wir an diesem Tag noch im Sports Stadium von Tamale. Die Einheimischen konnten uns leider nicht genau sagen, ob denn an diesem Tag dort ein Fußballspiel stattfinden würde, daher fuhren wir auf blauen Dunst einfach mal hin. Leider war kein Spiel, doch auch die Ansicht der leeren, 21000 Mann fassenden Anlage war beeindruckend. Das Stadium wurd 2008 anlässlich des African Cup of Nations in Ghana errichtet und es gibt weitere dieser Art in anderen Städten.

Nachdem wir noch auf dem Kunstmarkt waren, ließen wir den Abend in einer schönen Bar auf einem Dach über Tamale ausklingen, ehe es am nächsten morgen schonwieder früh mit dem Bus zurück nach Wa ging.

Der Ausflug war zwar kurz, dafür aber intensiv und sehr sehr schön.

Zurück in der Schule begannen dann, wie schon kurz erwähnt, die finalen Examenwochen. Anstatt Unterricht hatten die Schüler jetzt jeden Tag mindestens eine Prüfung in all ihren Fächern. Ich hatte die Aufgabe, vier dieser Prüfungen zu beaufsichtigen und wie schon im zweiten Term mussten wir zudem unsere praktischen ICT-Examen gesondert organisieren, was sich aufgrund von Zeitmangel diesmal ziemlich schwierig gestaltete. Da einige Klassen zu den angesetzten Zeiten nicht kamen oder Computer ausfielen, zog sich alles ziemlich hin und so konnte ich leider nur meine Form 1 vollständig prüfen. Die Form 3 kam dadurch ohne Prüfungen davon.

Um meinen angesprochenen Zeitmangel zu rechtfertigen, kommt hier das nächste Highlight: Göran und Merle, die zwei Freiwilligen von unserer Organisation sfd Kassel, welche in Togo im Einsatz sind und welche wir um Ostern herum dort besuchten, hatten ihren Gegenbesuch hier bei uns in Kaleo angekündigt.

Nachdem ihnen am Sonntag, den 24. Juli zusammen mit ihrem togolesischen Freund Serge die Flucht aus dem Osten (= Togo) über die Grenze gelungen war, setzten sie sich noch in der Nacht mit dem Bus in abgelegenere Gebiete ab (fuhren zu uns nach Wa).

Als wir sie am frühen Montag morgen am Busbahnhof in Wa in Empfang nahmen, war Göran bereits die westliche Welt derbe auf den Magen geschlagen und es wurde entsetzt festgestellt, wie wenig Kaufkraft die Ostmark hier drüben hat.

Also geleiteten wir die Ankömmlinge ersteinmal in unser Haus (aus Sicht der Ossis: Palast) nach Kaleo, wo es sich Göran aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme bequem machte, während Hans Pudding zubereitete und ich mit Merle und Serge später auf den Markt ging.

Am Abend haben wir sehr lecker gegrillt.

Da es am nächsten Morgen auch Göran wieder etwas besser ging, führte ich unsere Gäste über unser weitläufiges Schulgelände, was zu großem Erstaunen führte. Die Standards in den beiden Ländern sind enorm unterschiedlich.

Am Nachmittag gab es dann noch eine Führung durch unser Dorf mit all seinen Highlights, ehe wir am Abend Buletten zubereiteten (ok, wir haben echt dick aufgetragen für die Togolesen. :-D).

Am Mittwoch Vormittag wurde in der Schule eine kleine Abschiedsveranstaltung für Jason organisiert, bei welcher er im Namen der Lehrerschaft als Dankeschön für seine Arbeit einen sehr schönen Smock erhielt.

Am Nachmittag ging es dann mit unseren Gästen schon weiter nach Wa und dort zunächst ins Immigration Office. Die Togolesen hatten bei ihrem Visums-Antrag für Ghana nämlich nur 5 Tage Aufenthalt angegeben, was ziemlich knapp bemessen war. Mit der Hoffnung auf eine kostenlose Verlängerung gingen wir ins Office und unterhielten uns eine Weile mit den Beamten. Diese konnten auch weiterhelfen bei der Frage, über welchen Grenzübergang man denn am besten in den Norden Togos übertritt. Zumindest versuchten sie es, scheiterten jedoch letztendlich an dem komplizierten Ortsnamen der Grenzstadt: Bunkpurugu.

Die absolute Katstrophe richtete ich an, als ich die Beamten bat, mir das doch aufzuschreiben. Zwei ghanaische Immigration Officers saßen da überlegend über dem Blatt Papier und sprachen sich gegenseitig zu: „Bun... bun... bunkpu... bunku... bunk... bunkuru... gu... pu... rugupu...“. Ich musste mir sehr stark auf die Zunge beißen, um nicht im lautstarken Gelächter auszubrechen. Und das was letztendlich auf dem Zettel stand war natürlich alles andere als der Ortsname.

Als wir dann alles Bunkpurugu-technische geklärt hatten, surften wir in Wa noch im Internet, aßen und trinken im schönen Drinkingspot etwas und schließlich übernachteten die Togolesen zusammen mit Hans in einem Raum in Wa, während ich nach langem Gespräch mit Göran zurück nach Kaleo fuhr, weil ich am nächsten morgen dort Aufsicht zu führen hatte.

Unsere Gäste fuhren dann am Morgen (mit dem Schwarzticket-Unglücks-Bus, ihr erinnert euch?) in den Mole Nationalpark und von dort aus einen Tag später weiter über Tamale nach Bunkpurugu. Es hat also alles reibungslos geklappt und ich möchte mich bei den Dreien noch einmal für den netten Besuch bei uns bedanken.

Am Freitag, den 29. Juli war dann der offizielle letzte Schultag, an dem die Schüler mit ihren Examen fertig sind und über die Ferien nach Hause fahren.

Da Jason am 31. Kaleo nach 2 Jahren Dienstzeit verlassen wollte, ließ er sich von Schülerinnen sämtliche Wäsche waschen und sein Zimmer komplett leer räumen, ehe er sich bei der Abschiedsveranstaltung der Schüler von allen verabschiedete. Da es auch für mich das letzte mal für lange Zeit sein sollte, dass ich meine Schützlinge sehe, wurden nach der Versammlung viele viele Fotos zusammen geschossen und Kontaktadressen ausgetauscht.

Am Abend schließlich war dann noch der „Closing Dance“ in der Entertainment Hall, eine Schuljahresende-Tanzveranstaltung der Schüler, bei der wir ebenfalls kurz vorbeischauten und nochmals verabschiedeten. Achja, und Hans hat Sauerbraten mit Rotkohl und Kartoffeln als Abschiedsessen für Jason gekocht.

Den morgen danach machten Hans und ich mich auf, um in Wa einen Bus nach Kumasi zu bekommen. Dort wollten wir zusammen mit zweien der deutschen Mädls (wie schon in Tamale) das Wochenende verbringen und viele Dinge auf dem riesigen Central Markt und dem Art Center (Kunstmarkt) einkaufen. Dies haben wir dann auch erfolgreich getan und sind etwas umständlich über Nacht nach Kaleo zurück gefahren, um dort am 2. August dem abschließenden Lehrertreffen beizuwohnen.

Wie dieses leider ebenso pannenreich war, wie mein darauffolgender Urlaub, erfahrt ihr in meinem nächsten, dann letzten Bericht aus Ghana.

Liebe Grüße


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