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Berichte

Akwaaba - Welcome to Ghana
24.11.2010 - 12:03 Uhr
 

Die erste Woche in Ghana ist fast um und nun komme ich endlich dazu, meine ersten Eindruecke zu veroeffentlichen.

Ich habe den rund 8000 Kilometer langen und teilweise recht turbulenten Flug von Berlin ueber London nach Accra gut ueberstanden und auch der Transfer vom Flughafen zum Hotel hat problemlos geklappt. Als ich gegen 23 Uhr mein Zimmer bezogen hatte und kurz vor die Tuer ging, um den Blick auf den Ozean zu geniessen, traf ich den Ghanaer Samuel, welcher mich freudig begruesste und spontan mit mir in den Stadtteil Ozu fuhr, um mich auf einen Begruessungsdrink einzuladen. Er erzaehlte mir viel ueber Ghana und Dinge welche ich lieber nicht tun sollte, bzw. wie ich mit bestimmten Situationen umzugehen habe. Besser haette es mich nicht treffen koennen.

Die nachfolgenden Tage nutzte ich zusammen mit Hans, welcher aus dem Norden angereist kam, dazu, die deutsche Botschaft in Accra aufzusuchen, die touristischen Highlights wie das Independance Memorial zu besuchen oder einfach nur am Strand zu chillen. Am Sonntag nahm Samuel uns dann noch mit auf eine Beerdigungsfeier. Der Verstorbene war ueber 80 Jahgre alt und sehr wohlhabend, was sich auch an der Verpflegung zeigte: Es gab fuer die ca. 400 Gaeste unbeschreiblich viel zu Essen, Freigetraenke und sogar eine 5 Liter Flasche Scotch Whiskey und Baileys. Wir sorgten zusaetzlich fuer gute Stimmung unter den Gaesten, als wir (die beiden einzigen Weissen) uns auf die Tanzfleache begaben.

Sonntag Abend um 22 Uhr fuhren wir dann mit einem sehr luxurioesen Bus in Richtung Norden. Die 800 Kilometer weite Fahrt dauerte gerade einmal 11 Stunden und es war wirklich faszinierend, die tropischen Baeume am Strassenrand zu sehen und durch die kleinen Doerfer zu fahren.

Als wir in Wa ankamen, nahmen wir ein TroTro (das sind die kleinen Minibusse, in denen in Deutschland normalerweise 8 Menschen Platz haben. In Ghana fahren damit bis zu 24 Leute plus Gepaeck) und fuhren die restlichen 10 Kilometer bis nach Kaleo. Als wir auf dem Schulgelaende und schliesslich an unserem Haus ankamen war ich zuneachst sehr ueberfordert mit der Gesamtsituation. Alles war absolut anders als in Accra. Das Schulgealende kam mir vor wie ein riesengrosses Grasland, auf dem alle 100 Meter mal ein Haus steht. Auch in Kaleo selbst, wo wir abends noch waren um ein selbstgebrautes Bier, genannt Pito, zu trinken, sprechen die Leute hauptseachlich die Lokalsprache Dagari und kaum Englisch. Alles wirkte ziemlich schwierig.

Inzwischen habe ich mich aber schon recht gut auf dem Schulcampus zurechtgefunden und alles geht seinen Weg. Gestern waren wir in Wa auf dem Markt einkaufen und ab morgen werde ich meine ersten Unterrichtsstunden haben. Anders als urspruenglich geplant, werde ich nun u.a. die Form 1 uebernehmen, das heisst jene Schueler, welche noch nie vor einem Computer gesessen haben. Das wird spannend.

Ich habe vorhin an einer Mathe-Unterrichtsstunde von Hans teilgenommen und bin wirklich beeindruckt, wie konsequent und professionell er versucht hat, die Herleitung des Sinus zu erklaeren. Leider hat ausser mir keiner in der Klasse seine Schilderungen verstanden.

Ansonsten noch kurz zum Essen: Neben dem sensationellen Festessen zur Beerdigung in Accra habe ich bereits viele der typisch ghanaischen Speisen probiert. Insbesondere das Hauptnahrungsmittel Fufu, welches wie ein roher Hefeteigklops schmeckt. Im Lehrerzimmer gab es gestern zum Mittag zudem Reis mit einer Sosse, in der ein kleingehackter Kuh-Kopf lag, samt Horn, Kiefer, Zeahnen, Haut usw. Die Augen waren unter den Lehrern besonders begehrt. Da mag ich die frischen Ananas und Orangen doch deutlich lieber.  ;-)

Die ersten Bilder folgen demneachst.

Bis dahin alles Gute aus dem 33 Grad kuehlen (!) Kaleo.


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Christopher Ullrich
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