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Berichte

Eltern in Ghana
16.05.2011 - 22:38 Uhr
 

Heute gibts einen "Gastbeitrag" meiner Eltern. Sie beschreiben aus ihrer Sicht ihren 3 wöchigen Besuch hier in Ghana, über welchen ich ja in meinem letzten Bericht schon ausführlich berichtet hatte. Viel Spaß!
 

Eltern in Ghana

09.04.2011-30.04.2011


 

Sehnsucht und Neugier waren die Gründe, welche uns bewogen, unseren Sohn Christopher in Ghana zu besuchen.

Nachdem wir den 09. April 2011 als günstigsten Zeitpunk für unser Zusammenkommen ausgewählt hatten hieß es: Vorbereitungen treffen. Impfungen waren das Allerwichtigste. Malariaprophylaxe, Gelbfieber, Tetanus, Hepatitis........ - Visum beantragen, Reisegepäck, geeignete Kleidung, man sollte nicht glauben, was da alles zusammen kommt.

Doch Christopher stand uns jederzeit mit Rat und Tat zur Seite und konnte uns, die wir das 1. Mal als Rucksacktouristen durch ein Land reisen wollten, genau sagen, was man unbedingt braucht uns was doch eher zu Hause bleiben kann.

Auch sonst war Christopher in der Vorbereitungszeit nicht tatenlos. Bereits 14 Tage nachdem wir uns entschieden hatten, ihn in Ghana zu besuchen, hatte er einen ausführlichen Reiseplan für uns erstellt. Der große Tag rückte immer näher, und am 09.04.2011 konnten wir nach etwas mehr als 10 Stunden Flug von Berlin-Tegel über Amsterdam nach Accra unser Kind nach 5 Monaten in die Arme schließen. Wir freuten uns auf gemeinsame 3 Wochen, denn Christopher hatte viel mit uns vor.

Vom Flughafen fuhren wir direkt in unser 1. Hotel, das Rising Phoenix Magic Beach Resort in Accra, welches direkt am Atlantik gelegen eine Pilgerstätte für Rasta und Reggae Fans bietet. Schon die Fahrt mit dem Taxi dorthin war aufregend. Alles war so neu, bunt und heiß. Am Abend fand im Hotel eine Reggaeparty statt. Nach einer kurzen Nacht besichtigten wir am nächsten Vormittag einige Sehenswürdigkeiten von Accra, um danach unsere Reise fortzusetzen. Wir fuhren mit dem Tro Tro (ca. 20 Jahre alter Kleinbus, welcher mit 15 Sitzplätzen ausgestattet ist, doch meist völlig überladen wird) nach Cape Coast um die Sklavenburg Cape Coast Castle, die mächtige am Meer liegende Burg der Briten, zu besichtigen. Sie gehörte zu den größten Sklavenumschlagplätzen der Welt. Wenn man sich nur annähernd vorstellen kann, wie viele Menschen hier ihr Leben verloren haben, um so erstaunlicher ist es, wie herzlich wir als „Weiße“ in diesem Land empfangen wurden. Am Nachmittag führte unsere Reise zu den Brücken im Kakum Nationalpark. Dort hatten wir die Möglichkeit über „7 Brücken“ in 40 Metern Höhe durch den Regenwald zu wandern. Mit dem Tro Tro fuhren wir an herrlichen Stränden entlang der Küste nach Old Akwidaa. 4 Tage und Nächte verbrachten wir am Traumstrand in einem schönen Bungalow in der Green Turtle Loge. Auch im nahe gelegenen Ort Old Akwidaa wurden wir herzlichst begrüßt. Neugierige Kinder waren ständig um uns herum und riefen ungewöhlicher Weise „hello my fliend“, was wahrscheinlich „hello my friend“ heißen sollte. Eigentlich wird man im Süden Ghanas eher mit einem freundlichen „Hello Obruni“ (Hallo Weißer) begrüßt. Hier aßen wir auch unser erstens Fufu in einem einheimischen „Restaurant“. Auch dort besichtigten wir die Ruine einer Burg, welche 1674 durch Brandenburger erbaut wurde. Zurück nach Accra verabschiedeten wir uns von Christopher und Hans, welche ins benachbarte Togo ausreisen mussten, um ihr Visum für Ghana zu verlängern. Für 4 Tage auf uns selbst gestellt, fuhren wir weiter nach Ho in die Volta Region. Ein schönes Hotel (Bob Coffie Hotel), die Umgebung mit ihren Bergen, die Ausflüge zur Monkey Town (Affen Stadt) Tafi Atome, der Staudamm in Akosombo, Mitfahrten mit einheimischen Motorradfahrern (statt Tro Tro oder Taxi), ein Besuch in der Kirche, wo eine Messe mit Gesängen der Leute stattfand, hinterließen bleibende Eindrücke. Nun ging es weiter nach Hohoe, wo wir abends Christopher und Hans wieder sahen. Frische belegte Baguettes aus Togo waren eine tolle Überraschung.

Unser nächstes Ziel war der Mole Nationalpark. Durch sehr schlechte Straßenverhältnisse dauerte die Reise 2 Tage und führte uns durch sehr entlegene Orte Ghanas. Bei den Salia Brothers am Rande des Mole Nationalparks in Larabanga blieben wir 2 Nächte, wovon wir 1 Nacht auf dem Dach des Hauses unter freiem Sternenhimmel schliefen. TOLL!

Im Nationalpark machten wir vormittags eine Safari zu Fuß und nachmittags eine Jeep-Safari. Wir haben frei lebende Elefanten, Affen, Krokodile, Antilopen, Buschschweine, verschiedenste Vogelarten und vieles mehr beobachten können.

Eine Affenmutter mit Kind am Bauch kam so nahe, dass sie Christopher den Frühstückstoast vom Teller klaute. Wir lachen immer noch, wenn wir daran zurück denken.

Eine weitere Tagesreise führte uns nach Kaleo, wo Christopher als ICT Lehrer an der Senior High Technical School tätig ist. Dort lernten wir seine Freunde und Kollegen, seine Unterkunft und seinen Arbeitsbereich kennen. Bei Celes, der Pito-Verkäuferin waren wir schon angekündigt und herzlich eingeladen. Die Kinder des Dorfes sangen Lieder und zeigten uns ihre Tänze. Richard, Captain, Eric und Elvis, Dada und seine Mutter, Celes und ihre Familie sowie Yussif den Rindfleich-Verkäufer werden wir nie vergessen.

Immer wieder spürten wir die herzliche, freundliche Art der Menschen. Besonders die Kinder winkten und lachten uns immer wieder zu. Auch hier verging die Zeit leider viel zu schnell.

Die Rückreise nach Accra führte uns auf der Hälfte des Weges nach Kumasi. Christopher wollte uns nicht den größten Makt Westafrikas mit der Größe von 14 Fußballfeldern vorenthalten. 7 x wöchentlich von 06:00 Uhr bis 18:00 Uhr kann man ALLES (außer Hubschrauber und U-Boote) kaufen. Wahnsinn, man kann nicht in Worte fassen, wie dieses Makttreiben auf einen wirkt. Wie ein riesiger Ameisenhaufen, alles ist in Bewegung, aber doch mit der typischen Gelassenheit der Menschen. Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse, Gewürze...

Dazu kommen unendlich viele Reihen mit den schönsten Stoffen. Gleich vor Ort haben wir von einem der vielen Schneider ein Hemd, aus dem von uns zuvor gekauften Batikstoff anfertigen lassen. Handwerker aller Sparten verarbeiten vor Ort ihr Material. Immer wieder bewundernswert die Frauen, welche ihre Waren auf dem Kopf tragen und meist noch ein Kleinkind auf dem Rücken gewickelt haben.

Nach 2 Nächten in Kumasi reisten wir zurück in die Hauptstadt Accra um unsere Heimreise anzutreten. Im Gepäck hatten wir ein Xylophon und einen Fufu-Topf, welchen wir für Christopher schon mitnehmen sollten.

Zurück ließen wir viele neue Freunde und ein wunderschönes Land, welches hoffentlich nie dem Massentourismus zum Opfer fällt.


 

Und dann noch an unseren Sohn Christopher:


 

DANKESCHÖN FÜR DIESE WUNDERSCHÖNE TOLLE ZEIT!!


 

MUM UND PAPS


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